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Getestet: Mentaltraining am Pferd
Warum ich das Mentaltraining genutzt habe?
Von Susann
Reitunfälle
Nach mehreren Reitunfällen mit meinem Pferd Finish, inklusive Schädelhirntraumata, und, daraus resultierend, einem halben Jahr Zwangspause, haben sich bei mir große Ängste entwickelt. Gerade in Situationen, wo ich das Gefühl habe, keinen geeigneten Ausweg im Notfall zu haben, fühle ich mich oft in die Enge getrieben und reagiere panisch - die Angst lähmt mich.
Es entwickelt sich ein Kreislauf: Ich werde unsicher - mein Pferd Finish wird unsicher - ich bekomme Angst - mein Pferd bekommt Angst - ich bekomme Panik - mein Pferd buckelt mich ab und flieht - ich bleibe verletzt zurück.
Durch meine Angst habe ich mich mehrere Monate nicht mehr auf mein Pferd gewagt. Habe nach Alternativen gesucht, habe bei verschiedenen Trainern nach Hilfe gesucht, wollte mein Pferd sogar verkaufen … Am Ende habe ich eine tolle Horsemanship-Trainerin namens Jana Schramm für mich und Finish gefunden. Durch ein Jahr Bodenschule haben Finish und ich über Kommunikation wieder eine vertraute Beziehung aufgebaut und viele Ängste abgebaut.
Das unbesorgte Gefühl beim Reiten fehlte
Aber die innere Unsicherheit war an manchen Tagen immer noch sehr groß und ich vermisste oft die früheren unbesorgten Gefühle beim Reiten. Bis ich durch eine Freundin auf das Mentaltraining von Dr. Claudia Nebel-Töpfer aufmerksam wurde.
Arbeit am Boden
Problem: Nervös am Sprung
Von Bettina
Auf das Coaching von Dr. Claudia Nebel-Töpfer direkt auf dem Reitplatz war ich sehr gespannt. Würde sich in der konkreten Situation meine Nervosität am Sprung zeigen? Und kann vor Ort mit Hilfe der WingWave-Methode tatsächlich etwas verbessert werden?
Anspannung
Man darf sich das Coaching nun nicht als eine Art Reitunterricht vorstellen - das Ziel des WingWave-Coaches ist es eher, dass der Reiter auch ohne Trainer mit dem Pferd entspannt in Situationen hineingeht und merkt, wenn er das Pferd durch seine Angespanntheit nervös macht bzw. verunsichert.
Wie jedes Mal, wenn ich gemeinsam mit Dynamic auf dem Platz oder in der Halle irgendwo drüber springen soll, bin ich aufgeregt. Es spielt keine Rolle, wie hoch das Hindernis ist - aus meinen früheren Erfahrungen mit intensivem Springtraining habe ich wohl unterbewusst mitgenommen, dass Springen etwas Aufregendes ist. Dass ich innerlich angespannt bin, zeigt sich, als Dr. Claudia Nebel-Töpfer mich nach dem Abreiten zu sich heranruft und den O-Ring-Test mit mir macht. Dass ich bei "Trauer" und "Wut" reagiere, zeigt deutlich, wie tief diese Emotionen in Kombination mit dem Springen noch verankert sind.
Los geht's...
Dr. Nebel-Töpfer bemerkt meine Nervosität, steigt auf einen Hocker und beginnt am Pferd mit den WingWave-Bewegungen, noch bevor ich über das erste Hindernis springe. Mit meinen Augenbewegungen soll ich ihrer Hand folgen, was mir nur schwer gelingt. Ich denke die ganze Zeit daran, wie ich das Kreuz anreite, in welchem Tempo, aus welcher Richtung - und kann mich gar nicht richtig auf das Coaching konzentrieren. Das kann ja heiter werden, ist mein letzter Gedanke - dann reite ich auf Geheiß des Coaches das erste Hindernis an...
Erstes Coaching am Pferd
Wie ich das Mentaltraining empfunden habe?
Das erste Wing-Wave Coaching
Die Begegnung mit Finish danach
Das zweite Wing-Wave Coaching
Ressourcen schaffen
Aufarbeiten
Befreiter reiten
Von Bettina
Gespannt wie ein Flitzebogen schießt Dynamic über das kleine Kreuz - von Harmonie und Losgelassenheit ist da nicht viel zu merken. Claudia Nebel-Töpfer winkt mich zu sich. Sie beginnt wieder mit den WingWave-Bewegungen, diesmal aus einer anderen Richtung und fragt mich, wie ich mich fühle, ob mir am Pferd etwas aufgefallen ist. Na klar, sage ich, Verspannung! Ob ich irgendetwas vor dem Sprung wahrnehme, fragt sie mich, nachdem wir wieder den O-Ring-Test gemacht haben. Da wird mir erst bewusst, dass ich die ganze Zeit die Stimme meines damaligen Trainers im Kopf habe, der mir Anweisungen gibt. Claudia nickt und "winkt" noch einmal vor meinen Augen.
Hindernisse ausblenden
Dann lässt sie mich erst einmal an den Hindernissen vorbei galoppieren - ich soll mich dabei auf dem Platz umschauen, zu ihr schauen und nicht aufs Pferd, nicht auf den Sprung fixiert sein. Ich merke, wie langsam alle Anspannung von mir abfällt und ein Gefühl von "Das macht ja Spaß" zurückkommt. Dynamic galoppiert schön vorwärts-abwärts, wird immer lockerer. Zwischendurch gibt es eine "Ruhepause" bei Claudia, die wieder WingWave macht und die Reizwörter testet - die "Wut" hat sich verabschiedet.
Pausen, Pausen, Pausen
Noch einmal springe ich, diesmal mit mehr Elan und ohne Stimme im Kopf - dann ist auch die "Trauer" nur noch schwach ausgeprägt. Mir fällt auf, dass die Pausen zwischen den Sprüngen mir und dem Pferd extrem gut tun. Allein das ist etwas, was ich aus dem Coaching mitnehme. Zeit lassen, Ruhe bewahren, befreiter reiten - Fehler tolerieren, nicht gleich immer alles perfekt machen wollen.
Ich bin mir sicher, dass das WingWave-Coaching mit Dr. Claudia Nebel-Töpfer einem auch vor einer Springprüfung helfen kann, runterzukommen und alles entspannter anzugehen. Mittlerweile kann ich mir wieder gut vorstellen, ein paar Springstunden zu absolvieren und sogar Spaß dabei zu haben. Für Dynamic und mich ein großer Lerneffekt!
Wer auch einmal testen will, was ihm das Mentaltraining mit Pferd bringt, findet die nächsten Termine auf der Facebook-Seite von Equinnsicht.
Weitere Hintergrundinfos zur Therapie basierend auf der "Macht der Augenbewegungen" (EMDR) findet ihr auf dem umfangreichen Erfahrungs-Blog von Andreas Humbert: www.meinwegausderangst.de
Alle Fotos: Sanni Weber Photography
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